Dieser Artikel erschien im PK-Spezial 32 (September 2023)
Nach mehreren (coronabedingten) vergeblichen Anläufen war diesmal das Tal der Freiberger Mulde das Ziel.
Geplant und in der Jahreshauptversammlung angekündigt war ursprünglich, nach einem samstäglichen Arbeitseinsatz auf unserer Museumsbahn am 15. April gleich am nächsten Tag die Privatbrauerei Rechenberg GmbH & Co. KG in Rechenberg-Bienenmühle zu besuchen. Der Termin musste dann aber auf den 22. April verschoben werden, da Führungen mit anschließender Verkostung und einem Imbiss von der Brauerei leider sonntags nicht angeboten werden.
Also fuhren wir am Samstag mit einem historischen Bus nach Rechenberg ins dortige „Sächsische Brauereimuseum“. Dafür stand um 9 Uhr für uns am Busbahnhof am Chemnitzer Hauptbahnhof ein „Ikarus“-Gelenkbus in der blau-weißen Farbgebung des „Nahverkehr Karl-Marx-Stadt“ für die 26 Teilnehmer bereit.
Unterwegs sahen wir aus dem Bus heraus mit den Empfangsgebäuden und Lokschuppen in Eppendorf und Sayda auch Relikte der am 1. Januar 1968 stillgelegten Schmalspurbahn Hetzdorf – Eppendorf – Großwaltersdorf sowie der ebenfalls 750 mm schmalspurigen, bis Ende 1968 abgebauten Strecke Mulda – Sayda.
Pünktlich um 11 Uhr traf der Oldtimer in Rechenberg ein.
Bei einer Führung durch den Brauereichef persönlich – im Rahmen auf Bildschirmen abgespielter Videosequenzen – lernten wir den Prozess der traditionellen Bierherstellung – von den Rohstoffen bis zum fertigen Produkt – zuerst theoretisch, dann das fertige Produkt in der Brauereigaststätte auch praktisch kennen. Dazu gab es auch feste Nahrung als Grundlage für den Biergenuss.
Schweren Herzens trennten wir uns dann vom Gebrauten und unser Bus brachte uns zu unserem nächsten Programmpunkt, dem Weltkulturerbe „Saigerhütte“ in Olbernhau. Nach einer interessanten Führung durch die Anlagen kam auch hier das leibliche Wohl in Form von Kaffee und Kuchen für uns nicht zu kurz.
Ganz in der Nähe des heutigen Endhaltepunktes der normalspurigen Strecke der DB Erzgebirgsbahn in Olbernhau-Grünthal bestiegen wir unseren Bus für eine recht kurzweilige Rückfahrt. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt in Chemnitz.
Abschließend sei noch augenzwinkernd angemerkt, dass den Teilnehmern mehrfach deutlich wurde, wer den Ausflug dankenswerterweise geplant hat. In der genannten Brauereigaststätte gab es verschiedene Leberwurstsorten von der Metzgerei „Seifert“ und in der Saigerhütte war das „Seifert“-haus nicht zu übersehen … ! Der Vereinsgeschäftsführer versicherte aber glaubhaft, in keinem familiären oder wirtschaftlichen Verhältnis mit den Örtlichkeiten zu stehen.
Jürgen Herold
