12.05.2023

Wir sind qualifizierter Welterbe-Gastgeber

Die Preßnitztalbahn ist als „Welterbe-Gastgeber“ zertifiziert worden.
Die Preßnitztalbahn erfüllt damit die umfangreichen Anforderungen, die an die Rolle als Gastgeber in der Montanregion Erzgebirge gestellt werden. Bereits im Jahr 2022 konnten erste Mitarbeiter an den Qualifizierungskursen teilnehmen. Zudem nutzt die Preßnitztalbahn aktiv die Vermarktungsmöglichkeiten als Destination im Gebiet des Weltkulturerbes und einem assoziierten Objekt direkt in räumlicher Nähe der Strecke.

Die Ernennung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum UNESCO-Welterbe erfolgte am 08. Juli 2019. Ausschlaggebend für die Aufnahme in die Welterbeliste war und ist der universelle Wert der Bergbaulandschaft im Erzgebirge.

Dieser auch außergewöhnliche Wert basiert auf mehreren Ursprüngen. Zum einen auf der 800-jährigen, auf dem Montanwesen beruhende Entwicklung der gesamten Region. Einer Region, die vor allem durch Wasserhebetechniken und Erzaufbereitung im 16. Jh. Zentrum für technologische Innovationen gewesen ist. Im Erzgebirge bildete sich das frühneuzeitliche europäische Währungssystem (u. a. Schreckenthaler und Joachimsthaler wurden aus reinem Silber geprägt) heraus. Es entwickelte sich eine vom Bergbau geprägten Kulturlandschaft, die für den Abbau von Silber, Zinn, Kobalt, Uran und Eisen.

Kupferbergbau spielte dagegen bei der Ausprägung der Bergbaulandschaft im Erzgebirge keine entscheidende Rolle. Das war im Mansfelder Land der Fall. Jedoch mit der Erfindung des sog. „Saigerns“ und der Anwendung dieses Verfahrens in der historischen „Saigerhütte“ in Grünthal (Stadt Olbernhau) wurde es möglich, aus dem im Erzgebirge abgebauten Schwarzkupfer den Silberanteil zu separieren. Das Silber wurde an den sächsischen Hof abgeführt. Aus dem Kupfer entstand das in ganz Europa gefragte und verbreitete Grünthaler Dachblech. Beispielsweise wurden der Stephansdom in Wien und die Frauenkirche in Dresden mit Grünthaler Dachblech gedeckt. So fand das auch Kupfer aus dem Erzgebirge seine Verbreitung, ohne aber in der Bergbaulandschaft des Erzgebirges seine Spuren zu hinterlassen. Denn eigentlich war es nur „Abfall“ bei der Silbergewinnung.

Diese grenzüberschreitende Bergbaulandschaft mit ihren Bestandteilen in Deutschland und Tschechien stellt unser heutiges Welterbe dar.

Unter den 22 Welterbestätten (davon 17 auf deutscher Seite in Sachsen) finden sich u. a. Bergstädte, Besucherbergwerke sowie Hütten- und Wasseranlagen. Aber nur die Gesamtheit aller historischen Zeugnisse des Bergbaus gemeinsam wurden von der UNESCO anerkannt, fällt eines von ihnen weg, ist der Welterbetitel für alle verloren.

Und weiter hat sich die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři Welterbe neben Schutz und Erhalt auch der Sicherung von Wissen und dessen Vermittlung verpflichtet. Nicht nur Gästeführer und Gastgeber nehmen im direkten Kontakt mit Besuchern der Region und deren Bewohner diese Aufgabe wahr, auch Mitwirkende bei touristischen Einrichtungen sowie Tourist-Informationen tragen ihren Anteil bei.

Um dabei ein hohes Niveau sicherzustellen, hat der Tourismusverband Erzgebirge (TVE) ein Programm aufgelegt, um Welterbe-Gastgeber und Welterbe-Gästeführer entsprechend zu qualifizieren und zertifizieren. Inhalte waren notwendige Zukunftsthemen wie u.a. Qualität, Kommunikation und Netzwerkarbeit, Digitalisierung, Wissensvermittlung und Innovation. Die Partner, die Montanregion Erzgebirge e.V., das Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) der TU Bergakademie Freiberg und die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH bereiteten die drei Module („Einführung“, „Das Welterbe Montanregion“ und „Potenzial“) ausgezeichnet vor und konnte diese anschaulich den Teilnehmern vermitteln.

Im Dezember 2022 nun wurden die ersten 56 qualifizierten Welterbe-Gastgeber und Welterbe-Gästeführer offiziell ausgezeichnet. Mit von der Partie war auch Reinhard Ulbricht von der Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e. V., der aus den Händen von Frank Ortmann, Referatsleiter Tourismus im Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), sein Zertifikat erhielt. Er wird nun in den nächsten Wochen alle am Museumsbahnbetrieb beteiligten des Vereins auf Fragen unserer Fahrgäste zum Weltkulturerbe vorbereiten.

Reinhard Ulbricht/Jürgen Herold

Siegel Welterbe-Gastgeber
Siegel Welterbe-Gastgeber | Foto: Welterbe Montanregion Erzgebirge e.V.
Logo der Zeitschrift „Der Preß’-Kurier“
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Der Preß´-Kurier

Ausgabe 3/2024 (198) seit 19. Juni erhältlich. Die nächste Ausgabe folgt Mitte August 2024. | weiter

Titelseite der Festschrift „125 Jahre Preßnitztalbahn - Schmalspurbahn Wolkenstein - Jöhstadt“
Titelseite der Festschrift „125 Jahre Preßnitztalbahn - Schmalspurbahn Wolkenstein - Jöhstadt“
01.02.2022

Festschrift „125 Jahre Preßnitztalbahn“ versandkostenfrei erhältlich

Seit der Festveranstaltung am 1. Juni 2017 ist die Festschrift „125 Jahre Preßnitztalbahn - Schmalspurbahn Wolkenstein-Jöhstadt“ erhältlich. Ab Februar 2022 zum stark reduzierten Preis von 5,- Euro erhältlich. | weiter

Edmondsonsche Fahrkarten der Preßnitztalbahn
Edmondsonsche Fahrkarten der Preßnitztalbahn | 14.04.2019 | Foto: Armin-Peter Heinze

Fahrpreise

Einfache Fahrt

Kinder: 6 €
Erwachsene: 10 €

Hin- und Rückfahrt

Kinder: 7 €
Erwachsene: 15 €

Familienkarte (2 Erwachsene mit bis zu 5 Kindern (6 bis 14 Jahre))

Einfache Fahrt: 26 €
Hin- und Rückfahrt: 32 €

Tageskarte

Kinder: 15 €
Erwachsene: 32 € | weiter