Wer an Karl May denkt, dem fallen sofort die Winnetou-Filme, die Festspiele in Bad Segeberg oder das Karl-May-Museum in Radebeul ein. Die späteren Werke dieses bekannten sächsischen Schriftstellers haben jedoch auch einen ausgeprägten Heimatbezug, was leider den Wenigsten bekannt ist.
Das Fernsehen der DDR verfilmte mit dem Zweiteiler „Das Buschgespenst“ erstmals 1986 einen May-Roman, der an vielen Schauplätzen im Erzgebirge gedreht wurde. Neben der eigentlichen Handlung des Films ist die bittere Armut der Erzgebirger und die daraus resultierende Kriminalität – speziell die Pascherei (Schmugglerhandel) – Thema des Filmes.
Wie im vergangenen Jahr laden die Mitglieder der IG Preßnitztalbahn e. V. und der Militärhistorische Darstellungsverein Sachsen e. V. wieder auf den Spuren Karl Mays zu einer Zeitreise „zum Anfassen“ ins späte 19. Jahrhundert ein. Die Grenzpatrouillen – unterstützt durch Abteilungen der Königlich Sächsischen Armee – zeigen in Zügen und Bahnhöfen, sogar auf den Wanderwegen entlang der Bahn Präsenz und versuchen, die Pascher aufzuspüren und zu enttarnen.
Schmuggler oder Reisende? Nicht alle, die historisch gekleidet im Zug sitzen und sich den interessierten Fragen der Reisenden stellen, sind auch als Pascher (Schmuggler) im romantischen Schwarzwasser- und Preßnitztal unterwegs. Oder doch?
Von Mittag bis nach Einbruch der Dunkelheit ist am Samstag, den 10.02.2024, auf den Zügen und Wegen entlang der Bahnstrecke ein reges Treiben zu beobachten. Knapp 50 historische Darsteller werden das Preßnitztal in eine längst vergessene Zeit eintauchen lassen, durch welches im Einzug-Regelbetrieb des Winterdampfes die Züge der Museumseisenbahn fahren.
(PM)