12.01.2024

Oberschmiedeberger Erklärung unterzeichnet

Die Festveranstaltung am 12. Januar 2024 aus Anlaß des Jubiläums „40 Jahre Einstellung der Preßnitztalbahn zwischen Niederschmiedeberg und Jöhstadt“ gipfelte in der feierlichen Unterzeichnung der Oberschmiedeberger Erklärung durch die Bürgermeister von Wolkenstein, Großrückerswalde, Mildenau und Jöhstadt sowie Vertretern der Preßnitztalbahn, die die Sicherung und Freihaltung der Bahntrasse vor Bebauung zwischen Wolkenstein und Oberschmiedeberg und eine klare Positionierung zum langfristigen Ziel eines möglichen Wiederaufbaus der Bahn auf der gesamten Strecke von Wolkenstein bis Jöhstadt beinhaltet.

Oberschmiedeberger Erklärung
Oberschmiedeberger Erklärung | 12.01.2024 | Foto: Sammlung IG Preßnitztalbahn e.V.

Hier lesen Sie die Erklärung im vollständigen Wortlaut:

1984 - 2024

Oberschmiedeberger Erklärung

Von 1892 bis 1984 verband die Preßnitztalbahn die Städte und Gemeinden zwischen Wolkenstein und Jöhstadt zuverlässig im Personen- und Güterverkehr. Trotz aller Bemühungen Ende der 1980er Jahre konnten eine Einstellung des Verkehrs und der anschließende vollständige Abbau der Bahn nicht verhindert werden. Preßnitz- und Schwarzwassertal, die ohne Zweifel zu den schönsten des ganzen Erzgebirges gehören, verloren damit nach 92 Jahren ihren Puls- und Taktgeber.

Nach 1990 entstand die alte Bahn in neuer Schönheit teilweise wieder. Sie verbindet nun seit mehr als 20 Jahren als Museumsbahn Jöhstadt mit seinen Ortsteilen Schmalzgrube und Steinbach. Im nächsten Schritt wird bis 2030 die Strecke bis nach Oberschmiedeberg verlängert. Damit sind bereits rund 10 Kilometer der alten Strecke langfristig gesichert. Die IG Preßnitztalbahn e.V. als Inhaber der Betriebsrechte (Konzession) für die gesamte Bahnlinie Wolkenstein - Jöhstadt tritt nun dafür ein, die Trasse in gesamter Länge für die Zukunft und eine mögliche vollständige Wiedererrichtung zu sichern. Die Städte Wolkenstein und Jöhstadt, sowie die Gemeinden Großrückerswalde und Mildenau unterstützen dies ausdrücklich. Nach der Demontage der letzten Gleise wurden die Grundstücke der alten Bahnstrecke nie von den Betriebszwecken freigestellt. Somit besteht uneingeschränkt das Recht eine Bahnlinie zu betreiben.

Die Vorteile einer Eisenbahn wären zahlreich: Sie würde den Verkehr auf der Straße reduzieren und damit die Umweltbelastungen senken. Darüber hinaus würde sie die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern, indem sie eine effiziente Verbindung zwischen Wolkenstein und Jöhstadt im öffentlichen Verkehr herstellt. Ganz ohne Frage würde der touristische Wert der Region erheblich gesteigert werden.

Das Zschopautal um Wolkenstein mit Warmbad und das Preßnitz- und Schwarzwassertal um Jöhstadt mit seinen Ortsteilen erfreuen sich sommers wie winters einer hohen touristischen Beliebtheit. Bereits heute teilen sich Wanderer, Radfahrer und Bahnfreunde den oberen Teil des Tales. Wir sehen die große Chance, das Preßnitztal in Gänze als touristisches Gebiet weiterzuentwickeln. Die durch Steuergelder geschaffene heutige touristische Infrastruktur des Rad- und Wanderweges zwischen Oberschmiedeberg und Wolkenstein einschließlich dessen Umverlegung wird fester Bestandteil des Gesamtkonzeptes und seiner Finanzierung sein müssen.
Ein möglicher Wiederaufbau der Preßnitztalbahn wird dabei ohne den politischen Willen der Finanzierung über die öffentliche Hand nicht möglich sein. Die Unterzeichner können dies aus ihren Haushaltsmitteln nicht bestreiten. Eine Kostenbeteiligung der Kommunen bei der Errichtung des neuen Radwegs ist nicht vorgesehen.

Nur wenn Bahnnutzer, Radfahrer und Wanderer weiterhin gemeinsam das Preßnitztal zur aktiven Erholung nutzen können, werden wir das gesamte touristische Potenzial und die sich ergebenden Synergieeffekte ausschöpfen. Dazu gehört auch, die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für einen Wiederaufbau der Bahnlinie zu gewinnen.

Es gilt, die Option der Wieder-Verbindung von Wolkenstein und Jöhstadt durch die Preßnitztalbahn für die Zukunft zu erhalten. Daher setzen sich die IG Preßnitztalbahn e.V. unterstützt durch die Städte und Gemeinden des Preßnitz- und Schwarzwassertales dafür ein, dass die historische Bahntrasse in ihrer Gesamtheit vor Überbauung und neuer Fremdnutzung geschützt wird.
Zukünftigen Generationen muss die Möglichkeit des Betriebs einer Bahnlinie Wolkenstein - Jöhstadt offengehalten werden.

Oberschmiedeberg, 12. Januar 2024

Dafür stehen ein:

  • IG Preßnitztalbahn e.V. | Der Vorstand und die Mitglieder
  • Preßnitztalbahn Nichtbundeseigene Eisenbahn | Die Betriebsleitung
  • Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH | Die Geschäftsführung
  • Stadt Jöhstadt | Der Bürgermeister und der Stadtrat
  • Stadt Wolkenstein | Der Bürgermeister und der Stadtrat
  • Gemeinde Großrückerswalde | Der Bürgermeister und der Gemeinderat
  • Gemeinde Mildenau | Der Bürgermeister und der Gemeinderat

Die „Oberschmiedeberger Erklärung“ zum Download als PDF-Datei

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Edmondsonsche Fahrkarten der Preßnitztalbahn
Edmondsonsche Fahrkarten der Preßnitztalbahn | 14.04.2019 | Foto: Armin-Peter Heinze

Fahrpreise

Einfache Fahrt

Kinder: 6 €
Erwachsene: 10 €

Hin- und Rückfahrt

Kinder: 7 €
Erwachsene: 15 €

Familienkarte (2 Erwachsene mit bis zu 5 Kindern (6 bis 14 Jahre))

Einfache Fahrt: 26 €
Hin- und Rückfahrt: 32 €

Tageskarte

Kinder: 15 €
Erwachsene: 32 € | weiter

Partner und Unterstützer der Preßnitztalbahn

Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen und die Lichtenauer Mineralquellen unterstützen die Preßnitztalbahn. | weiter